Meldung vom 24.10.2024 / KfW Entwicklungsbank

Eine starke Partnerschaft für Indiens Energiewende

Deutschland fördert zahlreiche Projekte zur Nutzung der Solarenergie

Techniker vor einem Solarpaneel auf einer Wiese
Investitionen in Solartechnik lohnen sich und sind fester Bestandteil der indischen Energiewende

Um die indische Energiewende zu unterstützen, finanziert die KfW im Auftrag der Bundesregierung eine Vielzahl von Projekten, von Solaranlagen bis hin zu solarbetriebenen Pumpen. Die Wirkungen reichen weit über den Bau der Anlagen hinaus: Inzwischen werden international verwendete Standards regelmäßig angewandt, Know-how aufgebaut und mehr als sechs Millionen Tonnen Kohlendioxid-Emissionen jährlich vermieden.

Indien besitzt beste Voraussetzungen für die Nutzung von Solarenergie: Hier scheint die Sonne häufiger und auch regelmäßiger als in Deutschland. Daher lohnen sich Investitionen in Solaranlagen besonders. Der durch Photovoltaik erzeugte Strom kostet in Indien nur halb so viel wie in Deutschland. Um dieses Potential zu heben und das Land bei der Wende hin zu umweltfreundlicher Energie zu unterstützen, hat die KfW im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung von 2017 bis 2023 1 Mrd. Euro über zinsverbilligte Darlehen für Vorhaben zur Förderung der Solarenergie in Indien bereitgestellt. Im Rahmen der Solarpartnerschaft wurden damit Photovoltaik-Anlagen, Insellösungen, solarbetriebene Pumpen für die Bewässerung und Solardächer gefördert.

Eine Milliarde Euro können viel bewegen: Die Wirkungen reichen weit über die Installation der Anlagen hinaus. Die Projektpartner gewinnen neues Know-how und können in Zukunft solche Anlagen selbst planen und installieren. Investoren bauen Vertrauen in die Technologie auf.

Die im Rahmen der Solarpartnerschaft finanzierten Anlagen ersetzen jährlich die Verbrennung von 4 Mio. Tonnen Kohle, die nicht gefördert, importiert und transportiert werden müssen und die auch keine Treibhausgas-Emissionen oder Umweltverschmutzung durch Schadstoffe und Feinstaub verursachen.

Durch die KfW-geförderten Investitionen werden jährlich über 6 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Emissionen eingespart – und das rund 25 Jahre lang, denn das ist die erwartete Lebensdauer der Anlagen. Damit können in Indien pro investiertem Euro drei Mal mehr klimaschädliche Treibhausgase eingespart werden als in Deutschland.

Akzeptanz schaffen

Wie sehr sich die langfristige Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Indien auszahlt, zeigt das Beispiel des Solarparks Sakri. Diesen finanzierte die KfW bereits 2013, es war damals mit 125 MW die größte Anlage dieser Art in Indien. Jedes Jahr spart das Solarkraftwerk seitdem 155.000 Tonnen Kohlendioxid ein und versorgt 220.000 Haushalte mit Strom. Doch das Wichtigste: Die Anlage zeigte, dass die Nutzung von Solarenergie in großem Stil in Indien rentabel ist. Sie sorgte für einen breite Akzeptanz der Sonnenenergie im Lande.

Der mit Sonne und Wind erzeugte Strom muss zu den Verbrauchern transportiert werden, dazu werden leistungsfähige Stromnetze benötigt. Bereits seit Jahren engagiert sich die KfW für „Grüne Korridore“, also Stromtrassen, die die Energie vor allem aus dem Norden des Landes zu den Ballungsräumen im Süden transportieren. Dadurch entstehen Synergien zu den Projekten im Bereich Solarenergie.

Internationale Standards verankern

Für die KfW-finanzierten Vorhaben wurden stets Umwelt- und Sozialstudien durchgeführt, um nachteilige Auswirkungen zu vermeiden und eine angemessene Entschädigung von Eigentümern sicherzustellen, deren Grundstücke genutzt wurden. In umfangreichen Analysen wurden die einzuhaltenden Standards festgelegt - zum Beispiel, um weniger Wasser zum Reinigen der Module zu verwenden oder gefährdete Arten zu schützen. Auch die technische Qualität der Aufbauten wird mit Unterstützung von KfW-Experten und Expertinnen auf Basis internationaler Standards geprüft. Diese Standards waren für die meisten Projektpartner neu. In Zukunft werden viele von ihnen solche Mindestanforderungen in Ausschreibungen eigener Projekte aufnehmen. So trägt die deutsch-indische Solarpartnerschaft auch dazu bei, internationale Standards besser zu verankern.

Neue Technologien werden es ermöglichen, die Solarpartnerschaft weiter auszubauen und die Energiewende Indiens noch stärker zu unterstützen. Dazu zählen etwa bessere Speichermedien und grüner Wasserstoff.

Die deutsch-indische Solarpartnerschaft ist über viele Jahre gewachsen, damit hat auch das gegenseitige Vertrauen zugenommen. Dies ist eine wichtige Grundlage, um gemeinsam effektive und kostengünstige Lösungen für den Klimaschutz zu finden.

Die 29. Weltklimakonferenz findet im November in Baku (Aserbaidschan) statt.