Meldung vom 21.03.2025 / KfW Entwicklungsbank

Wassersicherheit und Klimaresilienz

Multiple Ansätze sichern nachhaltige Erfolge in tansanischen Städten

Blick auf einen Strand am See.
Die Wasserentnahmestation Amani Beach in der Stadt Kigoma. Das Wasser stammt aus dem angrenzenden Tanganyikasee, dem zweittiefsten See der Welt.

Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt und wird von den Vereinten Nationen organisiert. Ziel: dem global bedeutsamen Thema „Wasser“ Aufmerksamkeit zu widmen und auf einen bewussteren Umgang mit Trinkwasser hinzuweisen. Die KfW Entwicklungsbank engagiert sich in vielen Partnerländern im Wassersektor – hier ein Beispiel aus Tansania.

Der mangelnde Zugang zu sauberem Trinkwasser und sicherer Sanitärversorgung ist noch immer eines der größten Entwicklungshemmnisse Tansanias – trotz langjährigen Engagements vieler Geber. Denn jährlich wächst die tansanische Bevölkerung um etwa 1,8 Millionen Menschen – damit steigt auch der Wasserbedarf rapide an. Hinzu kommt, dass die expandierende Landwirtschaft und die Industrie immer größere Mengen Wasser benötigen. Klimatische Veränderungen führen zu längeren Dürreperioden oder heftigen Regenfällen – auch das muss bei der Konzeption von Wasserprojekten berücksichtigt werden.

Seit beinahe 20 Jahren unterstützt die KfW im Auftrag des BMZ die tansanische Regierung in ihren Bemühungen um die Versorgung mit sicherem, sauberem Trinkwasser und verlässlicher Abwasserentsorgung und um eine effiziente Nutzung der Wasserressourcen unter den Anforderungen des Klimawandels.

Im Rahmen des Programms „Nachhaltige Wasser- und Sanitärversorgungsmaßnahmen in sieben Städten“ werden ganz unterschiedliche Maßnahmen umgesetzt: Brunnen werden gebohrt und Hausanschlüsse installiert, öffentliche Zapfstellen gebaut, Klärgrubenleerungsfahrzeuge werden angeschafft, Schultoiletten gebaut. Hygienekampagnen unterstützen das ganzheitliche Programm; die städtischen Wasserversorger werden bei Betrieb und Wartung unterstützt. Das Programm umfasst die Regionalstädte Babati, Simiyu, Kigoma, Sumbawanga, Lindi, Mtwara und Mwanza. An der Finanzierung sind neben der FZ auch die EU mit einem Mandat an die KfW und die französische Entwicklungsagentur (AFD) beteiligt; eine enge Kooperation mit der TZ ergänzt die Maßnahmen, beispielsweise durch Schulungen für Fachkräfte aus dem Wasserministerium, aus Wasser- und Sanitärunternehmen und in Kommunen. Ziel des Projekts ist die Verbesserung der Gesundheit, der Produktivität und des Wohlbefindens insbesondere der armen Stadtbevölkerung.

Im Folgenden werden am Beispiel von Kigoma, gelegen am Tanganyika-See, die verschiedenen Maßnahmen vorgestellt, außerdem kommt eine Bewohnerin zu Wort, die von der besseren Versorgung profitiert. Das auch von tansanischer Seite als Leuchtturmvorhaben gesehene Programm genießt nicht nur wegen seiner Verknüpfung von Maßnahmen der Wasser- und Sanitärversorgung mit trägerfordernden Maßnahmen Pilotcharakter. Es erfährt auch aufgrund der vom Programm organisierten, regelmäßigen Treffen regionaler Wasserversorger landesweit Resonanz und entfaltet so strukturbildende Wirkungen.

Junge Frau steht mit Wassereimern in der Hand da, im Hintergrund mehr Menschen mit Wassereimern.
Iyena, 17 Jahre alt, beschreibt die Veränderungen so: „Der See ist sehr weit entfernt, aber das Wasser hier ist auch viel sauberer als das Wasser aus dem See, das ist sehr salzhaltig. Der Weg zum See dauert 20 Minuten hin und 20 Minuten zurück – der Wasserkiosk mit Zapfstelle ist direkt in unserer Nachbarschaft.“