Ein erfolgreicher Start für JEFIC im Jahr 2023 mit dem Beitritt eines neuen Mitglieds und der Einführung eines innovativen Kofinanzierungsmechanismus
Das JEFIC-Netzwerk freut sich, ab März 2023 ein neues Mitglied, die polnische Entwicklungsbank Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK), begrüßen zu dürfen.
Am 17. März unterzeichneten die JEFIC-Gründungsmitglieder in Brüssel eine Rahmenvereinbarung zur Kofinanzierung. Mit diesem operativen Instrument für eine engere Zusammenarbeit entsprechen die JEFIC-Mitglieder ihrer gemeinsamen, 2021 vereinbarten Zielsetzung, indem sie ihre Effizienz in der europäischen Entwicklungszusammenarbeit nunmehr weiter steigern.
JEFIC - Joint European Financiers for International Cooperation - ist ein Netzwerk europäischer nationaler bilateraler Entwicklungsbanken und Finanzinstitutionen, die hauptsächlich mit Partnern des öffentlichen Sektors in Entwicklungs- und Schwellenländern zusammenarbeiten. Darüber hinaus spielt JEFIC eine wichtige Rolle bei der Einbindung des Privatsektors und der Verbesserung des lokalen Regulierungsrahmens. Die derzeitigen Mitglieder sind AECID (Spanien), AFD (Frankreich), BGK (Polen), CDP (Italien) und KfW (Deutschland).
Sie teilen, zusammen mit dem Practitioners' Network (PN), der Vereinigung European Development Finance Institutions (EDFI), der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), die Ambition eines gemeinsamen europäischen Entwicklungsfinanzierungssystems, um mehr und effizientere Investitionen zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) zu tätigen und den Begünstigten, Partnern und Gebern in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit erstklassige Lösungen anzubieten. Dabei schlägt JEFIC eine Brücke zwischen öffentlichem und privatem Sektor.
Mit einem gemeinsamen Finanzierungsvolumen von mehr als 21 Mrd. Euro im Jahr 2022 stellt das JEFIC-Netzwerk einen erheblichen Anteil der globalen Finanzierung für nachhaltige Entwicklung bereit und setzt rund ein Drittel der durch die Blending- und Garantieinstrumente der EU generierten Mittel um. Eine lokale Präsenz mit mehr als 200 Büros in 85 Ländern gewährleistet eine sehr enge Zusammenarbeit.
Durch die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung 2021 öffneten die JEFIC-Partner auch den Weg zur Aufnahme neuer Mitglieder und verpflichteten sich zu einer stärkeren Zusammenarbeit auf strategischer und institutioneller Ebene, einem verstärkten Wissensaustausch, der Ermittlung gemeinsamer Prioritäten und einer verbesserten europäischen Koordinierung. BGK trat dem JEFIC-Netzwerk im März 2023 bei.
Die JEFIC-Mitglieder teilen strategische Ziele und operative Möglichkeiten, um gemeinsame Finanzierungsvorhaben zu identifizieren. Diese Vorhaben werden gemeinsam entlang der Team-Europe-Initiativen (TEIs) und des Global Gateway umgesetzt und decken eine Vielzahl von Ländern und Sektoren ab, um die SDGs zu erreichen. Die JEFIC-Mitglieder tragen derzeit zu 127 TEIs auf nationaler, regionaler und globaler Ebene bei und engagieren sich in wichtigen Vorhaben des Global Gateway, so etwa zur Umsetzung der TEI Invest in Young Businesses in Afrika. Hier geht es darum, Unternehmen in der Frühphase und junge Selbständige zu fördern und menschenwürdige Arbeitsplätze zu schaffen. Darüber hinaus unterstützen die JEFIC-Mitglieder weniger ausgereifte Marktsegmente durch lokale Banken und durch öffentlich-private Partnerschaften, um die Kluft zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor zu überbrücken.
Sie bündeln ihre jeweiligen Stärken, um ihr breit gefächertes kollektives Fachwissen optimal zu nutzen und ein breites und vielfältiges Spektrum an Dienstleistungen und Unterstützung bereitzustellen. Ihr Ziel ist, dass die Vielfalt von Team Europe den Begünstigten, Partnern und internationalen Gebern zugutekommt, indem sie insbesondere einen Zugang zu einem breiten Pool an europäischem Know-how und Finanzkraft schaffen.
In diesem Sinne bleibt JEFIC eine offene und integrative Partnerschaft, die bereit ist, weitere bilaterale Akteure innerhalb der europäischen Finanzarchitektur für Entwicklung aufzunehmen, die sich dem Netzwerk anschließen möchten.
Die erneuerte Partnerschaft basiert auf 3 Grundsätzen:
#TeamEurope-Ansatz und eine gemeinsame strategische Zielrichtung. Die Institute unterstützen den #TeamEurope-Ansatz, ein Konzept, das aus der globalen Reaktion der EU und ihrer Mitgliedstaaten auf die COVID-19-Pandemie heraus entstanden ist. Dieser Ansatz wurde in die europäische auswärtige Politik übernommen, um die Kohärenz und die Koordination aller Bemühungen der verschiedenen europäischen Akteure in diesem Bereich zu verbessern.
Gegenseitiges Vertrauen, Transparenz und Sichtbarkeit. Die Institute der Mitgliedstaaten haben gemeinsame Schwerpunktbereiche und Länder für ihre Zusammenarbeit festgelegt. U.a. soll der Austausch von Informationen über Projektpipelines zu einer größeren Sichtbarkeit im Rahmen der europäischen Zusammenarbeit und Koordination beizutragen.
Pragmatismus und gebündelte Ressourcen. Die Institute der Mitgliedstaaten setzen sich für eine starke und pragmatische europäische Partnerschaft ein. Um mit den finanzierten Investitionen möglichst große Wirkungen zu erreichen, werden gemeinsame Projekte unter Nutzung gebündelter Ressourcen durchgeführt - was Kofinanzierung, aber auch den Einsatz von gemeinsamem lokalem und technischem Know-how beinhaltet.
Im Zuge ihres Engagements für eine wirksame und effiziente europäische Finanzarchitektur für Entwicklung haben die vier Gründungsmitglieder am 17. März 2023 in Brüssel eine Rahmenvereinbarung zur Kofinanzierung unterzeichnet.
Mit dieser Vereinbarung haben sie einen innovativen Finanzierungsmechanismus geschaffen, der eine höhere Effizienz und eine bessere Reaktion auf die Bedürfnisse der Partner ermöglicht, um maßgeschneiderte Lösungen in Bezug auf Unterstützung, Finanzierungsvolumen und -instrumente zu entwickeln und regionales sowie sektorales Fachwissen im Einklang mit den Team-Europe-Initiativen und Global Gateway zu mobilisieren:
Durch die Vereinbarung können die JEFIC-Mitglieder die Effizienz ihrer Kofinanzierungsmaßnahmen zur Erreichung der SDGs weiter steigern und die Umsetzung der EU-Entwicklungspolitik noch besser unterstützen.
AECID, die spanische Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit (EZ), ist die zentrale Durchführungsorganisation der spanischen EZ, die auf Armutsbekämpfung und nachhaltige Entwicklung ausgerichtet ist. Ihre strategische Planung, die an die Agenda 2030 angelehnt ist, beruht auf dem 5. Masterplan der spanischen EZ. Im Fokus steht dabei das Thema Menschenrechte, artikuliert anhand der drei Querschnittsthemen Gleichberechtigung der Geschlechter, Umwelt und Achtung der kulturellen Vielfalt. Das Instrumentarium der AECID umfasst technische Hilfe und finanzielle Zusammenarbeit, die über den FONPRODE (Fondo para la Promoción del Desarrollo, Spanischer Fonds zur Förderung von Entwicklung) verwaltet wird. Der 2011 eingerichtete Fonds umfasst Zuschüsse und Darlehen und unterstützt Vorhaben im Bereich Fremd- wie auch Eigenkapital.
Die französische Entwicklungsagentur Agence Française de Développement (AFD) setzt Frankreichs Politik für internationale Entwicklung und Solidarität um. Durch die Finanzierung von Nichtregierungsorganisationen und des öffentlichen Sektors sowie durch ihre Studien und Veröffentlichungen unterstützt und befördert die AFD den Übergang zu einer gerechteren und resilienteren Welt. Die AFD ist Teil der AFD-Gruppe, zusammen mit ihrer Tochtergesellschaft Proparco, die sich der Finanzierung des Privatsektors widmet und Mitglied des EDFI-Netzwerks ist, und Expertise France, einer Agentur für technische Zusammenarbeit und Mitglied des Practioners' Network. Zusammen mit unseren Partnern erarbeiten wir gemeinsame Lösungen mit und für die Menschen im globalen Süden. Unsere Teams sind an mehr als 4.000 Projekten vor Ort im Einsatz, in den französischen Übersee-Departements und -Territorien, in 115 Ländern und in Krisenregionen. Wir bemühen uns um den Schutz globaler öffentlicher Güter - Förderung eines stabilen Klimas, der biologischen Vielfalt und des Friedens sowie der Gleichstellung der Geschlechter, Bildung und Gesundheitsversorgung. Auf diese Weise tragen wir zum Engagement Frankreichs und des französischen Volkes bei, die nachhaltigen Entwicklungziele (SDGs) zu erreichen. Auf dem Weg zu einer gemeinsamen Welt.
Die Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK) ist die polnische Förderbank mit dem Auftrag, das nachhaltige soziale und wirtschaftliche Wachstum des Landes zu unterstützen. Die BGK baut soziales Kapital auf, fördert das Unternehmertum und stellt verantwortungsvolle Finanzierungen bereit, indem sie mit Unternehmen, dem öffentlichen Sektor und Finanzinstitutionen zusammenarbeitet, auf den wirtschaftlichen Bedarf reagiert und Initiativen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung ergreift. Die BGK engagiert sich aktiv für den Aufbau eines Portfolios zur Entwicklungszusammenarbeit, etwa durch die indirekte Verwaltung von EU-Mitteln seit der Akkreditierung im Pillar Assessment im Dezember 2020.
Die Cassa Depositi e Prestiti (CDP) ist das nationale italienische Förderinstitut, das seit 1850 die nachhaltige Entwicklung des Landes unterstützt. Die CDP fördert und finanziert Unternehmen, Infrastrukturvorhaben sowie Investitionen der öffentlichen Verwaltungen und ist Anteilseigner führender italienischer Unternehmen in strategischen Bereichen. Sie ist außerdem die italienische Finanzinstitution für internationale Zusammenarbeit und Entwicklungsfinanzierung mit dem Ziel, Initiativen für nachhaltiges Wachstum in Entwicklungs- und Schwellenländern zu fördern, indem sie ein vielfältiges Instrumentarium von Finanzprodukten für öffentliche und private Einrichtungen bereitstellt.
Die KfW ist eine der führenden Förderbanken der Welt. Mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung setzt sie sich im Auftrag des Bundes und der Länder dafür ein, die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Lebensbedingungen im In- und Ausland zu verbessern. Die KfW Entwicklungsbank verantwortet einen Teil des Auslandsgeschäfts der KfW, in dem sich außerdem die beiden Konzerntöchter KfW IPEX-Bank und DEG engagieren: Während die KfW IPEX-Bank in der internationalen Projekt- und Exportfinanzierung tätig ist, finanziert und berät die DEG private Unternehmen, die in Entwicklungs- und Schwellenländern investieren.