Kurzbeschreibung
Das mehrphasige Vorhaben unterstützte Kleinbauern in den Regionen östlichsüdöstlich des Mount Kenia beim Übergang von regenabhängiger Landwirtschaft hin zu Bewässerungslandwirtschaft. Ziel war es, neben der Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion vor allem die Lebensbedingungen von ländlichen Haushalten zu verbessern. Das Projekt griff dabei die bestehende Bildung organisierter Gruppen und Kooperativen auf und vergab Kredite nach einem Group-Lending-Prinzip – die Maßnahmen wurden zu 50 % aus Zuschüssen finanziert, der Rest wurde von Krediten an Gruppen von Kleinbauern getragen.
Ergebnis
Durch die Maßnahmen konnte die Fläche für Bewässerungslandwirtschaft stark erhöht werden. Laut Haushaltsumfragen trug die Möglichkeit zur Bewässerung dazu bei, dass vielfältigere landwirtschaftliche Produkte angebaut werden konnten. Als Folge konnten die Landwirtschaftstreibenden ihre Auswahl über Anbauprodukte besser an die Marktnachfrage anpassen und teilweise auf Cash-Crops umsteigen, d.h. landwirtschaftliche Produkte mit höheren Margen.
Die Projektmaßnahmen bewirkten keine signifikante Veränderung der Biomasseproduktion. Diese entwickelte sich in strukturell vergleichbaren, jedoch nicht am Projekt teilnehmenden Gebieten ähnlich.
Die Bewässerungsmaßnahmen wirkten sich jedoch positiv auf die Erntezyklen aus: In den Projektgebieten konnte häufiger bepflanzt und geerntet werden als in anderen Gebieten mit ähnlichen Eigenschaften. Nach Angaben einiger Landwirtschaftstreibenden der Zielgruppe half das Projekt dabei, ihre landwirtschaftliche Tätigkeit zur Hauptbeschäftigung zu machen und einen stetigen Einkommensstrom zu sichern.
Besonderheit: Datenquellen
Neben Haushaltsumfragen nutzte die Evaluierung multispektrale Satellitenbilder und FAO WaPor 2.0 Satellitendaten. Dadurch konnten erweiterte Analysen wie zonale Statistiken sowie Visualisierungen von Projektgebieten und ihren Eigenschaften erstellt werden.
Die Satellitendaten erlaubten eine Analyse von Gebieten, die sich noch in der Implementierungsphase befanden und für die es daher noch keine Daten bspw. aus Umfragen gab. Dadurch konnten Projektgebiete der Phase III mit den strukturell ähnlichen Projektgebieten aus Phase IV verglichen werden, in denen noch keine Bewässerung implementiert worden ist. Dies ermöglichte die Wirkungsmessung anhand eines Difference-in-Difference Ansatzes.
Im Rahmen der Difference-in-Difference-Analyse wurde festgestellt, dass das Projekt keinen signifikanten Effekt auf die Biomasseproduktion in den Projektgebieten hatte. Erst durch die zusätzliche Analyse von Satellitenbildern konnte eine Veränderung des Erntezyklus – und damit ein weiterer positiver Effekt des Projekts – festgestellt werden.
Die Nutzung neuer Datenquellen komplementiert in diesem Fall traditionelle Evaluierungsmethoden – und ermöglicht eine belastbarere und umfangreichere Evaluierung der Projektwirklungen.