Stand: 02/2024
Die Stromversorgung des Kosovo ist zu einem großen Teil von zwei Kohlekraftwerken abhängig, die zudem veraltet sind. Diese tragen einen erheblichen Teil zu den Kohlendioxid-Emissonen des Landes bei. Um die Dekarbonisierung voranzutreiben, unterstützt die KfW im Auftrag der Bundesregierung den Bau einer großen Photovoltaik-Anlage, die eine installierte Kapazität von bis zu 100 MW haben wird. Sie wird zu einer wesentlichen Einsparung von Treibhausgasemissionen beitragen und den Weg für weitere Investitionen aufzeigen. Daher setzt das Vorhaben einen wichtigen Meilenstein für mehr grünen Strom im Energiesektor des Kosovo.
Der Energiesektor des Kosovo ist der bedeutendste Treiber von Treibhausgas-Emissionen des Landes. Er basiert auf der Nutzung von zwei Kohlekraftwerken. Ihr Zustand ist schlecht, sie sind technisch veraltet und werden nur unzureichend gewartet. Regelmäßig kommt es zu Ausfällen der beiden Anlagen, vor allem im Winter, wenn die Nachfrage steigt, sind sie überlastet.
Die beiden Kraftwerke Kosovo A und Kosovo B decken allerdings derzeit 94 Prozent des nationalen Strombedarfs. Gleichzeitig verursachen sie eine starke Luftverschmutzung. Sie beeinträchtigen vor allem die Luftqualität in der Hauptstadt Pristina und den umliegenden Gemeinden.
Zusätzlich muss der Kosovo Strom aus dem Ausland importieren und den Gesamtbedarf zu decken. Daher ist das Land von den Weltmarktpreisen abhängig, die in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind. Dies belastet den Staatshaushalt.
Dabei bietet das Land günstige klimatische und geographische Voraussetzungen, um Erneuerbare Energien zu nutzen. Doch 2022 lieferten sie nur 6 Prozent des nationalen Energiebedarfs, auf Solarenergie entfielen lediglich 0,2 Prozent. Der Anteil der Erneuerbaren Energien muss deutlich gesteigert werden, wenn das Land sein Ziel erreichen will, bis zum Jahr 2050 eine Dekarbonisierung zu erreichen. Dies sieht die Nationale Energiestrategie 2022 – 2031 vor. Außerdem hat sich der Kosovo in der Sofia-Erklärung zur Grünen Agenda für den Westbalkan auf dieses Ziel verpflichtet.
Vorgesehen ist, dass bis zum Jahr 2031 mindestens 1.400 MW Energie aus Wind- und Solarkraft gewonnen werden, damit die Nationale Strategie umgesetzt werden kann.
Auf den Flächen, auf denen früher Asche aus den beiden Kohlekraftwerken Kosovo A deponiert wurde, wird eine Photovoltaikanlage errichtet. Sie wird eine installierte Kapazität von bis zu 100 MW haben und 152 GWh Strom jährlich produzieren. Die Anlage wird auf den nicht mehr genutzten, teilweise rehabilitierten Aschehalden errichtet. Basierend auf Empfehlungen einer Machbarkeitstudie wird die Anlage auf einer Fläche von 150 Hektar errichtet. Das entspricht mehr als hundert Fußballfeldern.
Die Photovoltaikanlage wird an das kosovarische Netz angeschlossen. Der Träger der Anlage wird in Wartung und Betrieb der Anlage sowie Prognosen für die Solarstromerzeugung geschult.
Die Kosten werden 104 Mio. EUR betragen, die mehrere Geber gemeinsam finanzieren, darunter die EU mit Zuschüssen aus dem Western Balkan Investment Framework (WBIF) und die Europäische Entwicklungsbank EIB. Die KfW steuert 29 Mio. EUR bei und übernimmt die führende Rolle bei der Finanzierung des Vorhabens.
Das Solarkraftwerk wird dazu beitragen, dass jährlich mehr als 130.000 Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß vermieden werden. Es werden jährlich 152 GWh grüner Strom produziert, wovon kosovarische Haushalte, öffentliche Einrichtungen und Unternehmen profitieren. Stromausfälle sollen in Zukunft seltener werden. Die Abhängigkeit von teuren Stromimporten wird gemindert. Der örtliche Versorger baut Kapazitäten und Fähigkeiten auf, um Photovoltaikanlagen eigenständig zu betreiben.
Das Projekt ist ein wichtiger Meilenstein für den Umbau der Energieversorgung in den westlichen Balkanländern in Richtung einer nachhaltigen Stromversorgung. Es handelt sich um die erste große Photovoltaikanlage im Kosovo, welche die installierte Leistung der Photovoltaikenergie von derzeit 10,1 MW (2022) auf bis zu 110,1 MW erhöhen kann.
Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:
KfW Bankengruppe
Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank
KfW Office Pristina
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