Mehrere Zettel liegen auf einem Tisch, im Hintergrund unterhalten sich drei Personen

Projektinformation: Erneuerbare Energien in Armenien

    Kosten und Ressourcen sparen

    Ausbau von Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz

    Landkarte von Armenien mit der Hauptstadt Eriwan

    Stand: 03/2024

    Energieeffizienz zu fördern und Erneuerbare Energien zu nutzen sind aktuell wichtige Themen des German Armenian Fund (GAF) der armenischen Zentralbank. GAF besteht bereits seit 1998 und kann eine Erfolgsgeschichte vorweisen: Die armenische Zentralbank stellt über GAF lokalen Geschäftsbanken Mittel zur Verfügung, damit diese Kredite für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Wohnraumfinanzierung sowie die Agrarwirtschaft gewähren. Das Besondere: Die Kredite werden in der armenischen Landeswährung Dram vergeben. Dies erleichtert vielen Unternehmen die Rückzahlung. Inzwischen stellen der Ausbau von Erneuerbaren Energien und eine Verbesserung der Energieeffizienz wichtige Schwerpunkte für GAF dar. Die KfW unterstützt GAF im Auftrag der Bundesregierung seit seiner Gründung.

    ProjekttitelGerman Armenian Fund - Ausbau Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz
    AuftraggeberMinisterium für für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
    Land/RegionArmenien
    ProjektpartnerArmenische Zentralbank

    Ausgangslage

    Bisher bezieht Armenien seine Energie zu über 75 % aus einem Atomkraftwerk und mehreren thermischen Kraftwerken, aber die entsprechenden Energieträger müssen eingeführt werden. Wasserkraftwerke leisten einen weiteren Beitrag. Doch ist das Land bei Energieträgern stark von Importen vor allem aus Russland und dem Iran abhängig. Die bestehenden Kraftwerke stammen mit zwei Ausnahmen aus der Zeit vor der Unabhängigkeit 1991. Sie sind nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik.

    Armenien möchte seine Energieversorgung diversifizieren und damit unabhängiger vom Import fossiler Energiequellen werden. Neben Wasserkraft bietet sich vor allem Solarkraft als nachhaltige Energiequelle mit großem Potenzial an.

    Außerdem liegt auch in der effizienteren Nutzung von Energie ein Weg, um unabhängiger zu werden und Treibhausgase einzusparen. Doch viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) arbeiten mit Maschinen und wirtschaften in Gebäuden, die noch aus der Zeit der Sowjetunion stammen. Diese sind veraltet und haben einen hohen Energiebedarf. Aber den KMU fehlt es an Mitteln, um in Neuerungen zu investieren. Sie haben meist auch keinen Zugang zu passenden Krediten.

    Ein Techniker arbeitet an einer Solaranlage
    Solarenergie hilft Armenien, seinen Strommix nachhaltiger zu gestalten.

    Projektansatz

    Hier bietet der in der armenischen Zentralbank angesiedelte GAF eine Lösung: GAF stellt armenischen Geschäftsbanken Mittel bereit, damit diese Kredite für Investitionen in Erneuerbare Energien und Energieeffzienzmaßnahmen vergeben können. Da GAF diese Mittel zu langen Laufzeiten, angemessenen Zinsen und in Lokalwährung bereitstellt, können die Geschäftsbanken Endkredite zu besseren Konditionen bereitstellen, als wenn sie diese über den Finanzmarkt refinanzieren müssten. Das Besondere: Die Kreditnehmer erhalten die Finanzmittel in Dram und zahlen ihre Raten in Dram. Das erleichtert vielen KMU den Zugang zu den Krediten. Die armenische Zentralbank trägt dabei das Wechselkursrisiko, was ein wichtiger Beitrag ist, da die KfW-Kredite in Euro vergeben werden. Die KfW hat im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) seit Gründung von GAF mehr als 400 Mio. Euro bereitgestellt, die inzwischen mehrfach eingesetzt wurden.

    GAF-Direktorin Gayane Khachatryan hebt hervor: „Durch die Programme des GAF werden Treibhausgase eingespart und damit Klimaschutz gefördert.“ Mit Hilfe der GAF-Kredite investieren Unternehmen in Energieeffizienz, etwa in eine bessere Dämmung für Gebäude oder moderne Heizungs- und Lüftungsanlagen. Durch die energieeffizienten Modernisierungen sinken die Kosten der Unternehmen.

    GAF arbeitet inzwischen auch mit anderen Gebern zusammen, etwa der Weltbank, der Europäischen Entwicklungsbank EIB oder der Asian Development Bank ADB. Die KfW stellte für die KMU-Förderung bisher mehr als 111 Mio. EUR bereit, für die Wohnbauförderung 72 Mio. Euro und für die Agrarförderung 50 Mio. Euro. In den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz besteht nach wie vor ein großer Bedarf, den der armenische Finanzmarkt allein noch nicht decken kann. Daher hat das BMZ 2022 eine neue Programmphase über 12 Mio. Euro zugesagt.

    Die KfW hat über den GAF mit 35 Mio. Euro die Energieeffizienz von KMU und mit 136 Mio. Euro den Einsatz Erneuerbarer Energien finanziert. Derzeit liegt der Fokus auf Photovoltaikanlagen. Es wurden bereits mehr als 2.000 Kredite für die Installation von kleinen Solaranlagen an Haushalte vergeben, die zusammen eine Kapazität von 45 MW haben. Darüber hinaus wurden mit Hilfe der KfW-finanzierten Kredite weitere Photovoltaik-Kraftwerke mit je 5 MW gebaut, deren Gesamtkapazität bei 120 MW liegt. Damit wird die hohe Sonneneinstrahlung in Armenien optimal genutzt.

    Wirkungen

    Die von der KfW bereitgestellten Mittel konnte der GAF bereits mehrfach verwenden. Dadurch vervielfältigt sich ihre Wirkung: Durch den revolvierenden Einsatz hat der GAF bisher insgesamt rund 800 Mio. Euro für mehr als 110.000 Kredite bereitgestellt.

    Durch das GAF-finanzierte Programm für Wohngebäude konnten neue Energieeffizienz-Standards in Armenien eingeführt werden. Damit werden Maßstäbe für den gesamten Bausektor geschaffen. Der GAF finanzierte auch die ersten Photovoltaik-Anlagen in Armenien überhaupt.

    Die großen Ressourcen des Landes für Erneuerbare Energien werden nun genutzt. Das mindert den Ausstoß von Treibhausgasen und ermöglicht es, den wachsenden Energiebedarf des Landes nachhaltig zu befriedigen. Das GAF-Programm finanziert aus vom BMZ bereitgestellten Mitteln technische Unterstützung durch einen erfahrenen internationalen Consultant. Dies trägt dazu bei, dass internationale technische und Umwelt-und Sozialstandards für Investitionen in Photovoltaik am armenischen Markt eingeführt wurden.

    Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:

    Kontakt

    KfW Bankengruppe
    Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank
    Palmengartenstraße 5–9
    60325 Frankfurt am Main

    Projektdatenbank

    Unsere Projektdatenbank enthält detaillierte Informationen zu allen Vorhaben, die seit Januar 2013 vertraglich vereinbart wurden.

    Unsere Partnerländer

    Wir fördern Entwicklungsprogramme und damit Zukunftsperspektiven in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa.

    Publikationen

    Hier finden Sie unsere Evaluierungsergebnisse, allgemeine Geschäftspublikationen sowie Fachpublikationen nach Themen und Reihen.