Stand: 03/2024
Der seit 2022 anhaltende Krieg Russlands gegen die Ukraine stellt das Land vor große Herausforderungen. Fast vier Millionen Menschen sind derzeit innerhalb der Ukraine auf der Flucht und benötigen dringend eine neue Unterkunft. In den aufnehmenden Gemeinden herrscht häufig auch Wohnungsnot. Sie können daher oft angemessenen, erschwinglichen Wohnraum nur bedingt zur Verfügung stellen. Deshalb unterstützt die KfW die Ukraine im Auftrag der Bundesregierung mit mehr als 170 Mio. Euro bei der Schaffung von Wohnraum für Binnenvertriebene.
Bereits seit 2014, mit Beginn der kriegerischen Handlungen und der völkerrechtlich nicht anerkannten russischen Annexion ukrainischer Gebiete, waren mehrere Millionen Menschen aus dem Osten und Süden der Ukraine in den Westen des Landes geflohen. Seit Beginn des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine 2022 sind noch mehr Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht. Diese benötigen angemessenen Wohnraum, der ein Leben in Sicherheit und Würde ermöglicht. Gleichzeitig ist dieser Mangelware: Nach internationalen Schätzungen sind etwa 10 % der Wohnungen in der Ukraine durch Kriegsfolgen beschädigt oder zerstört. Auch die Situation vieler Menschen, die ihre Heimat nicht verlassen mussten, ist prekär, denn zahlreiche Gebäude sind zerstört oder in schlechtem Zustand. Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation vieler Ukrainerinnen und Ukrainer – insbesondere der Binnenvertriebenen - wird vor allem erschwinglicher Wohnraum benötigt.
Die KfW fördert Wohnraum für Binnenvertriebene in der Ukraine über vier Programme mit staatlichen sowie nicht-staatlichen Trägern. Diese sind auf den unterschiedlichen Bedarf der Binnenvertriebenen zugeschnitten. Zum einen werden bestehende Gebäude energieeffizient rehabilitiert und saniert und zum anderen Wohnraum finanziert.
Bereits seit 2014 unterstützt die KfW im Auftrag des BMZ die Förderung von Wohnraum für Binnenvertriebene über den Projektträger „Ukrainian Social Investment Fund (USIF)“ mit 33,2 Mio. Euro. In dem Programm werden Wohnungen für binnenvertriebene Familien energieeffizient rehabilitiert, die Option des Neubaus von Gebäuden wird derzeit geprüft.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgen Vorhaben mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM), die die KfW mit 94 Mio. Euro fördert. Dabei wird zusätzlicher Wohnraum durch Instandsetzung oder Umbau von Bestandsimmobilien sowie Neubau in Fertigmodulbauweise geschaffen.
Über das „Supporting Solutions“-Vorhaben des Norwegian Refugee Council fördert die KfW mit weiteren 2,1 Mio. Euro Wohnraum für vom Konflikt betroffene Menschen. Neben der Rehabilitierung von Wohnungen wird auch Rechtsbeistand für Binnenvertriebene geleistet.
Außerdem stellt die KfW 42,5 Mio. Euro für ein Förderprogramm des State Fund for Support of Youth Housing Construction (SFYH) bereit. Es wird in Kooperation mit dem Ministerium für die Reintegration zeitweilig besetzter Gebiete (MinReintegration) umgesetzt. Ziel des Vorhabens ist es, Binnenvertriebenen und ihren Familien den Erwerb von Wohnungen durch ein Angebot subventionierter Wohnraumkredite zu ermöglichen.
Es ist davon auszugehen, dass sich die Wohnraumsituation in der Ukraine mit Andauern des Krieges noch weiter verschärfen wird. Die von der KfW geförderten Wohnraumprogramme tragen dazu bei, dass die von Krieg und Vertreibung betroffenen Menschen in der Ukraine ein angemessenes Zuhause haben, das ihnen zumindest im privaten Bereich eine gewisse Stabilität gibt. Außerdem sind sie ein Beitrag dazu, dass langfristig mehr erschwinglicher kommunaler Wohnraum zur Verfügung stehen wird.
In Zusammenarbeit mit USIF wurde bisher Wohnraum für binnenvertriebene Familien geschaffen, indem 27 Gebäuden energieeffizient rehabilitiert wurden. Davon profitieren etwa 1.000 Personen. Derzeit wird an acht weiteren Objekten gearbeitet, die Wohnraum für 800 Binnenvertriebene schaffen sollen.
Im Vorhaben, das die IOM umsetzt, sollen bis zu 2.400 Wohneinheiten für Binnenvertriebene und Rückkehrende geschaffen werden.
In Zusammenarbeit mit dem Norwegian Refugee Council (NRC) werden über 1.500 Menschen dabei unterstützt, Schäden an ihren Wohnungen zu beheben.
Ferner wurden über den SFYH bisher 660 Wohnraumkredite vergeben, von denen etwa 1.500 Binnenvertriebene profitieren.
Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:
KfW Bankengruppe
Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank
Lorenz Gessner
Leiter der KfW-Repräsentanz Ukraine / Moldova
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